Seit nunmehr über einen Jahr befindet sich unser ganzes Land im Ausnahmezustand.
Lockdown 1 und 2 und die damit verbundenen Einschränkungen wurden eingeführt, wieder zurückgenommen, kehren wieder – ein Ende ist nicht in Sicht.
Was als Konstante bleibt ist Sorge, Unsicherheit, Perspektivlosigkeit und offene Fragen.

  • Es ist gut, dass sich – zwar erst langsam und leider noch nicht im gleichen Maße wie im Privatbereich – die Politik mit ihren Maßnahmen auch an die Wirtschaft wendet.
    Unsere Kinder sehen sich nun bereits seit Wochen mit dem Tragen von Masken und Testungen konfrontiert, es ist das Mindeste dies auch auf die Wirtschaft zu übertragen.
    Es bleibt zu hoffen, dass - wenn dies nun als unabdingbares Mittel angesehen wird - dies dann auch im wirtschaftlichen Bereich mit derselben Härte durchgesetzt wird, wie es an den Schulen geschieht. Alles andere wäre diskriminierend gegenüber unseren Kindern und demnach inakzeptabel.
  • Es ist gut, dass auch in dieser erneuten erweiterten Notbetreuung für Familien keine Nachweispflicht ihres Betreuungsbedarfes in Kitas besteht und den individuellen Notlagen weiterhin Rechnung getragen wird. Es liegt nun jedoch wiederum an der Kommunikation zwischen Familien und Kita-Personal vor Ort wie dies konkret zu realisieren ist. Uns erreichen bereits jetzt wieder, bisher zum Glück nur Einzelfälle, in denen sich Kita-Leitungen über die Anweisungen der Behörde hinwegsetzen und Eltern eine Betreuung verweigern.

Aber,

  • Wie begründet sich die Ungleichbehandlung von Kindern im Kita-Brückenjahr zu denen in der Vorschule, welche weiterhin zwar eingeschränkt aber regelmäßig ihr Bildungsangebot erhalten?
  • Wie sollen die sozial-emotionalen und psychischen Folgen aufgrund des hin und her der Maßnahmen in Bezug auf unsere Kinder aufgefangen werden?
    Wie die Effekte die sich grundsätzlich aus der Pandemie ergeben?
  • Sind anlassunabhängige Massentests tatsächlich unabdingbar?
  • Welche Effekte hat das hochfrequente Tragen von Masken auf die Gesundheit?
  • Stehen die gewählten Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie in Relation zu deren negativen Effekten?
  • Sind die Maßnahmen noch verhältnismäßig?

Die Entscheidungen bezüglich des Vorgehens in dieser Pandemie sind beherrscht von Angst, Sorge und Unsicherheit. Das ist bis zu einem gewissen Grad verständlich, denn es ist eine unübersichtliche Situation und wir wissen nicht wie sich die Dinge noch entwickeln werden.

Aber Kämpfe wurden in der Menschheitsgeschichte noch nie durch Angst, Sorge und Unsicherheit gewonnen – im Gegenteil, dies sind in der Regel deren Auslöser.

Wenn das Virus der Feind ist den es zu bekämpfen gilt, dann brauchen wir jetzt -

  • endlich einen Diskurs auf Augenhöhe zwischen Politik und Familien.
  • endlich flexible und kreative Maßnahmen.
  • eine Debatte die sich auch kontroversen Aussagen stellt.
  • eine starke Gesellschaft die ihre schwächsten schützt – und das sind ausdrücklich nicht nur die Alten und Kranken, das sind – leider - auch unsere Kinder.

Es ist schlichtweg unsere Pflicht als Gesellschaft, nicht nur als Eltern - für die Rechte unserer Kinder einzustehen. Fangen wir endlich damit an!